Erntedank am 06.10. um 17.00 in Tiefenbach 
          I Timotheus 4,4f 
          Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut und  nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird; 
              Denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes  und das Gebet. 
          Wiedereinweihung des Glockenturmes 
            Liebe Gemeinde ! 
  „Danke“ – fünf  Buchstaben – zwei Silben 
  „Danke“ dieses Wort  löst beim Empfänger, beim Hörer etwas aus. 
            Das ist jemand, der  ist mir dankbar. 
            Da ist jemand, der  sieht, dass ich etwas für ihn getan habe   und er nimmt dieses Tun für nicht selbstverständlich und sagt „danke“. 
  „Danke“ sagen –  finde ich wichtig und es ist für mich auch Zeichen einer christlichen Kultur. 
            Dass ich eben nicht  alles so selbstverständlich nehme, wie es selbstverständlich scheint. 
            Das „Danke sagen“  fängt schon beim Herzschlag an. Mein kleines, unser aller relativ kleines Herz  schlägt am Tag sage und schreibe 100.000 Mal.   Und wenn mein Herz nicht schlagen würde, würde ich nicht leben können. 
            Was aber tue ich  aktiv dafür, dass mein Herz schlägt?   Nichts. 
  Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut.  
            Das „Danke sagen“  geht weiter beim Atmen.   
            Atemzug für  Atemzug. Wie oft atme ich am Tag? 
            Jede Minute holt ein erwachsener Mensch 12 bis 18 Mal Luft,  Kinder zwei- bis dreimal so oft. Pro Atemzug atmen wir einen halben Liter Luft ein und aus, das sind 6-9 Liter  Luft pro Minute und rund  
            10.000 Liter pro Tag. Im Durschnitt  atme ich alle vier Sekunden – und das sind bei 86.400 Sekunden am Tag 23.600  Atemzüge. 
            Wenn ich nicht atmen würde, würde ich nicht leben. 
            Was aber tue ich aktiv dafür, dass ich atme? Nichts. 
            Alles, was Gott geschaffen hat, ist  gut. 
  „Danke“ – fünf  Buchstaben – zwei Silben 
  „Danke“ dieses Wort  löst beim Empfänger, beim Hörer etwas aus. 
            Danke, guter Gott,  für das unglaubliche Wunderwerk Deiner Schöpfung. Und ich bin ein ganz kleiner  Bruchteil davon und darf wunderbar leben. Gott sei Dank. 
            Die Kultur der Dankbarkeit, liebe Gemeinde, ist eine  Lebenshaltung, die es zu bewahren, gegebenenfalls zu fördern gilt. 
            Dankbarkeit öffnet  uns die Tür zu uns selbst, zu dem was in uns steckt, was uns freut und erfüllt.  Dankbarkeit öffnet unsere Augen und tut unserer Seele gut. 
            Die Kultur der Dankbarkeit schützt uns sowohl davor,  uns abstumpfen zu lassen als auch davor, mehr und mehr zu fordern und dann das  Geforderte als selbstverständlich anzusehen. 
            Die Kultur der Dankbarkeit stellt eine Beziehung her  zwischen uns, unserer Umwelt und der Schöpferkraft Gottes.  Die christliche geprägte Dankbarkeit lebt  auch aus der Beziehung zu Gott, sie lebt im Gespräch mit Gott, im Gebet mit  Gott, wie immer dies gestaltet wird. 
            Die Dankbarkeit  hilft uns zu sehen, dass hinter dem Guten und Liebevollem, das uns umgibt, Gott  selber steckt, der uns und diese wunderbare Schöpfung geschaffen hat. 
  Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut und  nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird; 
  Denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes  und das Gebet. 
            Heute feiern wir  Erntedankfest. 
            Das Erntedankfest  führt unsere Augen zum Himmel und auf die Erde. 
            Zu den Wolken und  auf die Felder. 
            Zu dem Guten, das  uns umgibt – und zu Gott, dem Schöpfer. 
  Öffnen wir die  Augen, schauen wir, entdecken wir, was alles am Erntedankaltar liegt. 
            Gewachsen, so  selbstverständlich, vieler Hände Arbeit so selbstverständlich, uns zur  Verfügung stehend, so selbstverständlich. 
            Gott sei Dank – es  ist so vieles so reichlich gewachsen in diesem heißen Sommer – einerseits –  andererseits war es auch für manch anderes wie den Mais und die Kartoffeln zu  heiß. 
  „Lobe den Herren meine Seele und vergiss nicht,  was er dir Gutes getan hat“ – diese Worte aus dem Psalm 103 sind eine Schule der  Dankbarkeit. Und die kirchlichen Feste im Jahreskreislauf, allen voran das  Erntedankfest, sind es auch.  
            Der mit den reichen  Gaben Gottes geschmückte Altar drückt es aus: 
            Danke, Gott, für  allen Reichtum, den du uns in unserem Leben schenkst. 
            Und danke, guter  Gott, dass zu diesem Reichtum dazugehört, dass unsere Glocken wieder läuten. 
            Dass unsere Glocken  in dem schön gestalteten und nun auch wieder Sicherheit und Stabilität  ausstrahlendem Turm mit ihrem Läuten nach außen und innen zum Gottesdienst ins  Gotteshaus einladen. 
            Gott sei Dank ist  die Zeit des Wartens und Abwartens vorbei. 
            Nur noch das Gerüst  steht und führt in luftige Höhe von 18 Meter. Dort, wo das neu und liebevoll  vergoldete Turmkreuz nach außen sichtbar macht, dass sich hier eine christliche  Gemeinde – Gott sei Dank – versammeln kann, um sich gegenseitig im Glauben zu  stärken. 
            16,5 Meter ragen  die drei Stahlträger, die nun die Konstruktion tragen, Richtung Himmel. Mit  vielen Querträgern sind sie verbunden und schaffen Tragfähigkeit. Sie stehen  auf dem Fundament, das 1977 bei der Erstellung des Turmes gegossen wurde. 
            Ein schönes  Sinnbild auch für unseren eigenen   Glauben. 
            Wir brauchen ein  belastbares Fundament, das schon vor langer Zeit angelegt worden ist. 
            Wir brauchen  Fachkunde, Handwerk und Geschick, um unseren Glauben ein stabiles Gerüst zu  geben. 
            Und wir brauchen  immer wieder Querverbindungen, um das äußere und zum Himmel weisende Gerüst  stabil zu machen. 
            Doch zurück zum Turm  – auf die Metallarbeiten der Fa. Maier aus Thurmansbang folgten die  Spenglerarbeiten der Fa. Kossing. 
          Mit Prefa Aluminium  Bandblechen  wurde die marode und  löchrige Holzleimkonstruktion fachgemäß verblendet. 
            Knapp 390 Stunden  von Facharbeitern und  etliche  ehrenamtliche Helferstunden aus unserer Gemeinde waren nötig, um die 605 lfm.  für die Holz-Unterkonstruktion zu verarbeiten, um 4.880 Schrauben  einzupflanzen, um die EVA Dachbahnen einzubringen. 
            Und so sieht der  Turm jetzt in seiner unverwechselbaren und zum Tiefenbacher Ortsbild gehörenden  Form fast so aus wie in den letzten 41 Jahren – nur ist er zeitgemäßer geworden  und -so hoffen wir- weniger reparaturanfällig. 
            Wie in der großen  Schöpferwelt Gottes ein kreativer und koordinierender Geist planend und  gestaltend im Hintergrund ist, so war auch bei dieser Glockenturminstandsetzung  ein kreativer und planender Kopf dahinter – Gott sei Dank – haben wir einen  Architekten gefunden, der sich mit Leib und Seele, mit Einfühlungsvermögen und  Geschick auf diese besondere Baumaßnahme eingelassen hat. Zusammen mit dem  Statiker sind hier die Ideen, die gar nicht so weit weg von dem, was wir uns im  Regionalausschuss gewünscht haben, zum belastbaren Plan geworden. 
            Und so gilt es  heute, am Erntedankfest, „Danke“ zu sagen, all denen, die sich mit diesem  Projekt Renovierung Glockenturm „Zum Guten Hirten“ eingelassen und befasst  haben. 
            Der Dank geht über  die Akteure hinaus zu all den Menschen, die dieses Projekt meinungsmäßig und  finanziell unterstützt haben.  Jeder Baustein  zählt, jede Spende hilft und hat geholfen. DANKE auch für all die  Verbundenheit, die durch diese Spenden zum Ausdruck kommt. 
            Der Kreis des  Dankes geht noch einen Ring weiter – und reicht bis in den Himmel. Gott sei  Dank stand diese Baumaßnahme unter dem Segen Gottes – so sind wir dankbar, dass  – trotz der großen Höhe und der Schwierigkeit der Maßnahme niemand zu Schaden  gekommen ist. Gott sei Dank – die himmlische Glocken – die „Heaven‘s bells“  läuten wieder und die Kirche bleibt beim Dorf. 
  Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut und  nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird; denn es wird  geheiligt durch das Wort Gottes und das Gebet.                              
          Thomas  Plesch am 06.10.2018 |