Musik tut der Seele gut  - der Hirtenjunge David! 
          Liebe Gemeinde ! 
          Das Gesangbuch in der Bibel umfasst 150 Lieder  und ist bei uns bekannt als das Buch der Psalmen. 
            Wer hat für die 150 Psalmen die meisten Lieder beigetragen? 
            Eine uns gut bekannte Person aus dem Alten  Testament – ein Hirtenjunge und der spätere zweite König des Volkes Israel –  DAVID, der jüngste Sohn von Isai kommend aus   dem Dorf Betlehem. 
          Von den ersten 41 Psalmen kommen nur die  Psalmen 1/2/10 und 33 nicht von David. 
            Das habe ich – bis zur Vorbereitung dieser  Predigt - auch noch nicht gewusst. 
          David, das ist jener Hirtenjunge, der den Psalm  23 verfasst hat, den wir vorhin als Glaubensbekenntnis gesprochen haben. 
            David, das ist jener mutige Bursche, der hört  wie ein riesengroßer Philister die Soldaten und den Gott Israels verhöhnt. 
            Der – schier unbezwingbare – Riese sucht einen  Herausforderer und der mutige, geschickte Hirtenjunge David stellt sich dem  schwer bewaffneten Soldaten Goliath mit seiner Steinschleuder entgegen. 
          David kann also Schafe hüten, Lieder dichten,  fest an Gott glauben und einen Riesen besiegen. Außerdem kann David Instrumente  spielen – David spielt Flöte, Harfe, Gittit und vielleicht noch weitere  Instrumente. 
            Und dass David gut Harfe spielen kann, spricht  sich herum bis zum König Saul: (I Samuel) 
          David kommt an Sauls Hof
          14 Der  Geist des HERRN aber wich von Saul und ein böser Geist vom HERRN ängstigte ihn.  
            15 Da  sprachen die Großen Sauls zu ihm: Siehe, ein böser Geist von Gott ängstigt  dich.  
            16 Unser  Herr befehle nun seinen Knechten, die vor ihm stehen, dass sie einen Mann  suchen, der auf der Harfe gut spielen kann, damit er mit seiner Hand darauf  spiele, wenn der böse Geist Gottes über dich kommt, und es besser mit dir  werde.  
            17 Da  sprach Saul zu seinen Leuten: Seht euch um nach einem Mann, der des  Saitenspiels kundig ist, und bringt ihn zu mir.  
            18 Da  antwortete einer der jungen Männer und sprach: Ich habe gesehen einen Sohn  Isais, des Bethlehemiters, der ist des Saitenspiels kundig, ein tapferer Mann  und tüchtig zum Kampf, verständig in seinen Reden und schön gestaltet, und der  HERR ist mit ihm. 
            19 Da  sandte Saul Boten zu Isai und ließ ihm sagen: Sende zu mir deinen Sohn David,  der bei den Schafen ist.  
            20 Da  nahm Isai einen Esel und Brot und einen Schlauch Wein und ein Ziegenböcklein  und sandte es Saul durch seinen Sohn David.  
            21 So  kam David zu Saul und diente vor ihm. Und Saul gewann ihn sehr lieb und er  wurde sein Waffenträger. 
            22 Und Saul sandte zu Isai und ließ ihm  sagen: Lass David mir dienen, denn er hat Gnade gefunden vor meinen Augen.  
            23 Sooft nun der böse Geist von Gott über  Saul kam, nahm David die Harfe und spielte darauf mit seiner Hand. So wurde es  Saul leichter und es ward besser mit ihm und der böse Geist wich von ihm. 
            Musik kann der Seele gut tun. 
          Diese therapeutische Kraft kennt man schon sehr  lange. 
          Und bei jedem Gottesdienst, erst recht bei  jedem Tauf- und Hochzeitsgottesdienst ist liebevolle und kunstvoll vorgetragene  Musik sehr wichtig. 
            Auch bei jedem Trauergottesdienst lege ich Wert  darauf, dass Zeit und Platz ist für Musik – denn Musik hilft, die Emotionen zu  transportieren. 
          Diese therapeutische Kraft kennt man sehr  lange. 
          Der erste König von Israel, König Saul  (ca. 1020 vor Christus) hat seine besten  Jahre hinter sich. In den Knochen und in der Seele stecken ihm die vielen  Kriege und Morde, die er schon miterlebt hat. 
            Eine Art Schwermut, Melancholie überkommt ihn.  
            Seine Familie und seine Berater überlegen, wie  sie ihm helfen, ihn wieder aufmuntern und lebenstauglich machen können. 
          Musik kann der Seele gut tun. 
          „Ich kenne einen, der kann unglaublich gut und  sanft die Harfe spielen.“ 
            Saul lässt es zu – David kommt an den Hof des  Königs und die sanften Klänge der Harfe vertreiben die dunklen Wolken auf der  Seele. 
  23 Sooft nun der böse Geist von Gott über  Saul kam, nahm David die Harfe und spielte darauf mit seiner Hand. So wurde es  Saul leichter und es ward besser mit ihm und der böse Geist wich von ihm. 
            Sicher hat David auch „good vibrations“ gute  Schwingungen  - der fromme, geschickte,  schöne und zufriedenen Junge, der mit den Schafen und dem guten Hirten so oft  zusammen ist, dass seine Seele im Gleichgewicht ist. Und Davis spielt dieses  wunderbare Instrument der Harfe - es ist so beruhigend und tut der Seele von  Saul so gut. 
            Die Seele ist unser  unsichtbares Zentrum, Kern unserer Person. Niemand weiß ganz genau, was die  Seele eigentlich ist, was sie ausmacht. Und doch spüren wir: Nur wenn wir  seelisch mit uns im Einklang sind, geht es uns auch körperlich gut. Gute  Gefühle machen uns gesünder, positive Gedanken stärken die Abwehrkräfte. Aber  unsere Seele gibt uns auch Signale, was ihr fehlt. 
            Vielleicht fehlt dem Saul  Zuwendung und Aufmerksamkeit.  Und die  spirituelle Dimension. 
            Musik kann der Seele gut tun. 
          Auch ein Jahr nach dem Reformationsjubiläum  darf man den Musiker, Liederdichter, Komponisten und Reformator Martin Luther  zitieren: 
              Für ihn gehört die Musik zu den  segensreichsten Gaben der Schöpfung.  
              Er bezeichnet sie deshalb als Heil bringende  und fröhliche Kreatur“ und beschreibt die Welt als klingende Schöpfung:  
              „Ich wollte von Herzen gern diese schöne und  köstliche Gabe Gottes, die freie Kunst der Musica, hoch loben und preisen. Weil  diese Kunst von Anfang der Welt allen Kreaturen von Gott gegeben und von Anfang  mit allen geschaffen ist, denn da ist mitnichten nichts in der Welt, das nicht  ein Schall und Laut von sich gebe. 
            In der Musik findet unsere Seele einen  Ausdruck und eine Sprache, die uns mit Worten allein nicht zur Verfügung steht.  Die Musik als Ganzes und besonders das gemeinsame Singen  löst das Verhärtete, stiftet Gemeinschaft. 
            Musik kann wie Medizin sein, Musik  kann heilen helfen. 
            An jedem Sonntag spüren wir, dass  Singen und Musizieren eine Gottesgabe ist. Vielleicht gerade dann, wenn  traurige und angsterfüllte Gedanken uns überkommen und gefangen nehmen, können  uns Musik und geistliche Lieder aufrichten. Und sie können uns an Leib und  Seele einstimmen in die Lebensfreude, die Gott uns schenkt und die ihren  tiefsten Grund in Gott selber hat. 
                                                                  Thomas Plesch am 30.08.2018 |