Predigt am Ostersonntag über die  Emmausjünger und das Kippbild 
Tiefenbach 01.04.18 um 09.00 Uhr 
Material: Kippbild Die Jünger von Emmaus, Godi-Institut; Nr 1826 
           
          Liebe Gemeinde ! 
          Der Herr ist auferstanden, halleluja! 
              G: Er ist wahrhaftig auferstanden, halleluja! 
          Eigentlich kann man es gar nicht  glauben. 
            Ein Toter ist tot und bleibt nicht  tot. 
            Denn unsere Erfahrung zeigt uns etwas  Anderes: Ein Toter ist zu 100% tot. 
            Alles andere übersteigt unseren  Horizont. 
          Und die leere Grabkammer, die die  beiden Marias und Salome finden und den Engel dazu, das hat doch nichts mit  Auferstehung zu tun. 
            Der Leichnam von Jesus ist nicht  da.  Wo ist er denn hingekommen? 
          Eine Auferstehung – ein Wunder – und  Wunder sind wir nicht gewohnt. Wir leben mit dem Gewohnten – und wir sind es  zum Beispiel gewohnt, dass wir bei einem Bild ein Bild betrachten. 
          Betrachten wir das Bild, das wir beim  Eingang zugesteckt bekommen haben, entdecken wir, dass es eben nicht ein Bild  ist, das abgebildet ist, sondern gleich drei unterschiedliche Bilder können wir  entdecken. 
          Ein Wunder!? 
          Naja, irgendwie ist es erklärbar,  einfach machbar, einfach nachvollziehbar   - und so ein Bild heißt dann in der Fachspreche Kippbild, weil ich das  Bild immer wieder kippen muss, um die unterschiedlichen Bilder in dem Bild zu  entdecken. 
          Aber das, was da im Bild passiert ist  ein Wunder – ein Wunder, das wir uns oft auch für unser Leben wünschen: 
          WUNDER DER AUFERSTEHUNG 
            Aus hängenden Köpfen werden strahlende  Gesichter – 
            Aus einem schleppenden, mühsamen und  mühevollen Gang  
            wird ein Springen und Rennen – 
            Aus todtraurig wird  himmelhochjauchzend. 
          Blicken wir zum Bild 1 – das ist das Bild, wo die beiden, mit langen  Gesichtern, die Köpfe eng zusammengesteckt, der Stadt den Rücken zugewandt,  langsam dahinschreiten. 
            Sie merken nicht oder wollen es nicht  merken, dass hinter ihnen noch eine Gestalt mir einem weißen Gewand und großen  Augen geht. 
            Menschen in ihrem Kummer kümmern sich  um sich und ihre Traurigkeit: 
          Gebrochen, zerbrochen, ohne Kreuz und  Rückgrat 
              Dunkle Tage hinter mir liegend, 
              entferne ich mich sinnlos, scheinbar  ziellos 
              von den Tagen voller Licht. 
          Unendliche Trauer frisst meine Seele  auf, 
              herumblicken kann und mag ich nicht  mehr, 
              ich blicke nur noch auf mich und in mich 
              in diesen Tagen des Verlusts. 
          In der Dämmerung dämmert es mir  langsam- 
              Es ist wohl Abend geworden in meinem  Leben! 
              Wie viele Wege bin ich umsonst  gegangen 
              Wie viele Visionen meiner Hoffnung  
              sind am Kreuz von Golgatha  festgenagelt worden. 
          Dass einer hinter mir läuft, 
              dass Jesus mir, gerade mir  hinterherläuft, 
              auf den Gedanken wäre ich mein ganzes  Leben nie gekommen. 
          Blicken wir zum Bild 2 –das ist das Bild, wo alle drei zusammen sind:  Jesus in der Mitte, mit beiden Händen das Brot fest haltend, nach links und  rechts verteilend, den einen der beiden genau anschauend, vom anderen mit  offenen Mund staunend betrachtet. 
          Ach und irgendwie ist es mit dem Bild wie mit  dem Glauben – nie hat man das Bild fest, eine falsche Bewegung und schon kommt  etwas Anderes. 
          Da ist ER - mitten drin, aktiv,  handelnd, verbindend; 
              Das Grübeln und Jammern wird jäh  beendet; 
              Mit-geteiltes Leid bleibt nicht im  Mitleid stecken. 
          Das bißchen Brot,  
              der Bissen Brot stiftet Gemeinschaft,  um Gottes willen 
              zusammengehören, nicht allein sein; 
          Durch das gesegnete und geteilte Brot 
              wird gewendet die unerträgliche  Seelennot, 
              spürbar ist der gute Geist des Herrn, 
              verbindet mit einfachen Zeichen 
              die verschiedenen Welten. 
          Blicken wir zum Bild 3 – das ist das Bild, wo die zwei hüpfen springen,  rennen, wie kleine Kinder; 
            wie ausgewechselt, obwohl sie fast an  derselben Stelle sind, 
            Freude liegt in der Luft und springt  fast aus dem Bild heraus. 
          Sorgenfalten werden zu Freudentänzen 
              Leben sprudelt heraus   
              Aus der Seele, 
              Die den Herrn getroffen hat, 
              die der Herr getroffen hat. 
          Sorgenfalten werden zu Freudentänzen 
              Leben sprudelt heraus   
              Aus der Seele 
              Die der Herr getroffen hat 
              die den Herrn getroffen hat. 
          Der Herr ist auferstanden, halleluja! 
              G: Er ist wahrhaftig auferstanden, halleluja!  |