Gemeindefahrt auf den Spuren Albert Schweitzers
Die diesjährige Gemeindefahrt der evangelischen Kirche Tiefenbach – Tittling unter der Leitung von Pfarrer Thomas Plesch stand unter dem Motto „auf den Spuren von Albert Schweitzer“ und brachte rund 50 Teilnehmer ins Elsass. Untergebracht waren die Reisenden in einem schönen Hotel in Molsheim, einer kleinen idyllischen Gemeinde an der Elsässer Weinstraße. Von dort ging es am ersten Tag nach der Ankunft ins 30 km entfernte Straßburg. Hier wurde zunächst bei einer Busrundfahrt ein erster Eindruck dieser rund 275.000 Einwohner zählenden Stadt vermittelt. Zu Fuß ging es dann auf Besichtigungstour der historischen Altstadt, die aufgrund der vielfältigen Architektur von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Hier studierte Albert Schweitzer (1875-1965) evangelische Theologie und Philosophie, promovierte in beiden Fächern und ließ sich gleichzeitig zum Organisten ausbilden. Nach seiner Habilitation in Theologie lehrte er als Professor in Straßburg. 1905, im Alter von 30 Jahren, beschloss er, hier zusätzlich noch Medizin zu studieren, um später als Missionsarzt tätig sein zu können. Weitere Einzelheiten aus dem faszinierenden Leben Albert Schweizers erfuhr die Gruppe am nächsten Tag in Günsbach im Albert-Schweitzer-Museum. Geboren in Kaysersberg bei Colmar, das damals Teil des deutschen Kaiserreichs war, wuchs Albert Schweitzer im nahe gelegenen Günsbach auf, wo sein Vater als Pfarrer tätig war. Nach Abschluss des Medizinstudiums fuhr er mit seiner Frau nach Afrika, um in Lambarene in Gabun sein erstes Spital zu eröffnen. Hier war er bis zu seinem Lebensende tätig, unterbrochen von Aufenthalten in Europa, wo er Vorträge hielt, Orgelkonzerte gab und viele Schriften veröffentlichte. Damit finanzierte er die Krankenstation, die er ständig vergrößerte. Neben vielen Auszeichnungen erhielt er 1952 den Friedensnobelpreis, mit dessen Preisgeld er ein Lepradorf in Lambarene errichtete. Beeindruckt vom Leben und Wirken dieses herausragenden Mannes besuchte die Gruppe noch das schöne Colmar mit seinen vielen gut erhaltenen Fachwerkhäusern, bevor am Abend ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm stand: ein deutschsprachiger Gottesdienst in einer Seitenkapelle des berühmten Straßburger Münsters.
Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen vom schönen Elsass.